„Wieder mal lesen“ – Das war der Literatursalon am 12. September 2020
Nach viel zu langer Corona-Pause stellt Günter Vallaster die nächsten geplanten Literatursalons vor. Notwendigerweise mit Masken und Baby-Elefanten-Abstand, um dem Virus zu trotzen.
In beschränkter ZuhörerInnenzahl ist das BÖS Atelier wie eine Manege errichtet, ein imaginativer Baby-Elefant zwischen jeweils zwei Sitzplätzen, „Ups, die Nase“, zieht man die Maske hoch, bevor die Lesung beginnt.
Eva Woska-Nimmervoll liest von ihrem verbalerotikum, „beton mich langsam in dir, dann deklinier ich schneller“, von „oszillierender Frequenzeitelkeit“ und auch von Heinz und seinem Herrl aus ihrem Roman, scherzt „hoffentlich zum letzten Mal“, da bald das nächste Buch fertig sein soll.
„Ich freue mich total, wieder mal zu lesen“, übernimmt Angelika Reitzer, erzählt von verträumten Manuels, Mathematiktests, davon, wie die Tage vergehen, aber nicht die Zeit und wie wir die Grundlagen der Quarantäne erlernt haben.
„Mich bringt nichts aus dem Tritt“, liest Dine Petrik zuletzt, liest Poesie, „Traktate des Windes“ und knüpft Punkte an Kommas, komponiert das Sein, lässt Sand zu Gedichten werden.
Umrahmt wird die Lesung von Erika Kronabitters Vernissage „Reif für die Insel“, für die sie den Corona Virus zusammen mit Blumen und Pollen auf die Insel schickt, am besten auf Atlantis, wenn es in der globalen Erwärmung untergeht. Die Ausstellungswerke sind fliegende Teppiche, Metaphern, oder geflügelte Worte, für das Fernweh und die Sehnsucht nach Urlaub, einer Villa, Autos und Hypotheken-Schafen.
Der Abend endet in angeregten Gesprächen zwischen den Lesenden, dem Publikum und den unablässig lauschenden Baby-Elefanten dazwischen.
Laura Nußbaumer, September 2020
mehr zu Eva Woska-Nimmervoll
mehr zu Angelika Reitzer
mehr zu Dine Petrik
Fotos: Peter Bosch / Erika Kronabitter / Günter Vallaster